Die Dokumentation von Dietmar Schulz versucht den Aufstieg Chinas zur Weltmacht nachzuvollziehen. China hat einen atemberaubenden Aufstieg hinter sich: In nur 20 Jahren entwickelte sich das Reich der Mitte vom rückständigen Drittweltland zu einer der größten Volkswirtschaften und einer politischen Weltmacht.
Geburt einer Weltmacht – Wie Chinas Aufstieg begann
Film von Dietmar Schulz
„Der Wandel begann im Chaos: Jahrzehntelange Machtkämpfe in Peking und der Tod von Millionen zu Zeiten Maos hatten das Land ruiniert. Da begann Pekings Vizepremier Deng Xiaoping mit seiner Reformpolitik – gegen den Widerstand der kommunistischen Hardliner in Peking. Er stieß Chinas Tor zum Westen auf, lockte ausländische Firmen an und verordnete seinem Land eine „gelenkte Marktwirtschaft“ – fern von kommunistischen Dogmen. Markt statt Marx. China, der Drache in Asien, war geweckt. Aber der rasche Wandel schafft gewaltige soziale Spannungen: Immer häufiger demonstrieren Bauern in Chinas rückständigen Regionen gegen illegale Landenteignungen und zu geringe Einkommen. In den Großstädten an der Ostküste schlagen sich mehr als 180 Millionen Wanderarbeiter aus dem Hinterland als Tagelöhner durch. „Dies kann zu politischen Unruhen führen“, befürchtet ein Pekinger Soziologe. Gleichzeitig kämpft Chinas Führung gegen ein Heer korrupter Funktionäre, gegen gedankenlose Umweltsünder und profitgierige Geschäftemacher.
Die Dokumentation von Dietmar Schulz zeigt die dramatischen Veränderungen im Reich der Mitte. Verschiedene Menschen repräsentieren die Goldgräber-Stimmung im heutigen China: darunter Li Shanlin, Gründer eines kleinen Restaurants in Pekings Altstadt, das heute profitable Ableger in Japan und Australien hat, ein einst von Mao enteigneter Reeder in Chongqing, der heute eine Flotte von mehr als 100 Frachtschiffen auf dem Jangtsekiang dirigiert, sowie der Schlosser Zhu Genrong, der es in einer Schanghaier Autofabrik zu einem gut bezahlten Schichtleiter gebracht hat.“ (3sat)