Mexiko konkurriert mit China um Investitionen

Wird Mexiko zur ernsthaften Konkurrenz von China im Wettbewerb um ausländische Investitionen? Die Auto-Hersteller beginnen vermehrt die Standortvorteile des nordamerikanischen Landes zu nutzen und profitieren von strategischen Freihandelsabkommen, niedrigen Lohnkosten und einer guten Infrastruktur.

Investitionen China vs Mexiko - VW Mexiko
Ein mexikanischer VW Käfer – Verlagern sich internationale Direktinvestitionen aufgrund steigender Lohnkosten von China nach Mexiko? (Bild: By User Hasse A on sv.wikipedia (Photo by Hasse Aldhammer) [GFDL or CC-BY-SA-3.0], via Wikimedia Commons)
Dass in Mexiko Automobile internationaler Marken gebaut werden, ist nicht neu. Der VW-Käfer wird zum Beispiel bereits seit 1967 von der Tochtergesellschaft Volkswagen de México S.A. de C.V. in Puebla gebaut, wo VW mit 15.000 Mitarbeitern der größte Arbeitgeber der Stadt ist. Jetzt sehen auch andere Konzerne die Vorteile in Mexiko zu produzieren und werden Mexiko in Zukunft eventuell zu einem der größten Auto-Exporteure der Welt machen.

Was hat sich geändert? Warum ist Mexiko so attraktiv? Im Gegensatz zu den gesellschaftlichen Problemen, wie vor allem der Kriminalität und Gewalt, die häufig das Bild der Nachrichten über Mexiko bestimmen, scheint das wirtschaftliche Klima im Aufschwung zu sein. Ein Pluspunkt ist die Konzentrierung der mexikanischen Politik auf Freihandelsabkommen, so bestehen mit mehr als 40 Ländern entsprechende Vereinbarungen und machen es unter anderem möglich, in Mexiko produzierte Autos zollfrei in die USA, sowie nach Lateinamerika und Europa zu liefern.

Die Auto-Hersteller und ihre Zulierer sind aber nicht die einzigen Produzenten in Mexiko, es gibt rund 1200 deutsche Unternehmen, die in den Bereichen Pharma, Chemie und Elektronik aktiv sind. Insgesamt sollen die deutschen Investitionen in Mexiko zwischen 2009 und 2012 um 60% gestiegen sein.

Schmelzen die chinesischen Standortvorteile?

Diese Direktinvestitionen gingen bisher vor allem nach China, doch die steigenden Lohnkosten machen Investoren die Standortwahl schwieriger. Das Niveau der Arbeitskosten liegt nur noch knapp unter dem anderer Länder wie Mexiko. Viele Firmen wissen aber sehr wohl noch die Vorteile Chinas zu schätzen, so plant Toyota etwa eine Doppelstrategie und wird wahrscheinlich sowohl in China und Mexiko neue Werke errichten.

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