AAI Hamburg Japanologie

Die Wiege der deutschen Japanforschung seit 1914

Die Abteilung für Sprache und Kultur Japans am Asien-Afrika-Institut der Universität Hamburg repräsentiert die älteste japanologische Institution im deutschsprachigen Raum. Seit über einem Jahrhundert verbindet sie wegweisende Forschung mit exzellenter Lehre und bietet deutschsprachigen Studierenden weltweit einzigartige Möglichkeiten zur Japan-Forschung. Die drei Perspektiven Internationalität, Interdisziplinarität und Interkulturalität prägen das vielfältige Studien- und Forschungsangebot.

Geschichte & Tradition

Die Wiege der deutschen Japanforschung

Die Geschichte der deutschsprachigen Japanologie als eigenständige Wissenschaftsdisziplin nimmt am 1. August 1914 in Hamburg ihren Anfang. Mit Karl Florenz (1865–1939) und seiner Berufung auf den weltweit ersten Lehrstuhl für Sprache und Kultur Japans am Kolonialinstitut Hamburg erhielt die wissenschaftliche Japan-Forschung erstmals eine institutionelle Heimat im deutschsprachigen Raum.

Über ein Jahrhundert später steht die Hamburger Japanologie für die einzigartige Verbindung von historischen und zeitgenössischen Forschungsthemen. Die Abteilung zeichnet sich durch umfassende Sprachkompetenzen, interkulturelle Fähigkeiten und die enge Anbindung an die hamburgische Öffentlichkeit sowie die internationale Japan-Community aus.

Wichtige Meilensteine

1914
Beginn der institutionellen Japanforschung
Karl Florenz erhält die weltweit erste Professur für Sprache und Kultur Japans

Bedeutung: Geburtsstunde der wissenschaftlichen Japanologie im deutschsprachigen Raum

1926
Erste japanische Sprachlehrkraft
Einstellung des ersten japanischen Sprachlektors nach langen Verhandlungen

Bedeutung: Meilenstein für authentische Sprachvermittlung und kulturellen Austausch

1936-1945
Ära Wilhelm Gundert
Ausbau der personellen und materiellen Ausstattung trotz Kriegszeit

Bedeutung: Erhaltung der institutionellen Kontinuität in schwierigen Zeiten

1950er-70er
Nachkriegsrenaissance
Neuaufbau unter Günther Wenck (Sprachwissenschaft) und Oscar Benl (Literatur)

Bedeutung: Etablierung als führendes Zentrum für japanische Literaturforschung

1980er-90er
Expansion zur größten deutschen Japanologie
Ausbau auf drei Professuren unter Roland Schneider mit internationaler Vernetzung

Bedeutung: Modernisierung der Curriculum und Stärkung der Partneruniversitäten

2000
Gründung des Asien-Afrika-Instituts
Integration in den Verbund außereuropäischer Kulturwissenschaften

Bedeutung: Interdisziplinäre Kooperationen und neue Studiengangsstrukturen

2006-heute
Moderne Forschungsexzellenz
Erweiterung um Buddhismus-Studien, Film/Theater und internationale Projekte

Bedeutung: Teilnahme an Exzellenzclustern und globalen Forschungsnetzwerken

2014
Jahrhundertfeier
Festakt zum 100-jährigen Bestehen mit internationaler Tagung

Bedeutung: Würdigung der wissenschaftlichen Leistungen und globalen Vernetzung

2021
Sakura Network Anerkennung
Aufnahme in das Qualitätsnetzwerk der Japan Foundation

Bedeutung: Internationale Bestätigung der Exzellenz in Sprachlehre und Japanforschung

Forschung & Lehre

Breites Forschungsspektrum

Die Forschenden der japanologischen Abteilung decken ein außergewöhnlich breites Spektrum geistes- und kulturwissenschaftlicher Disziplinen ab. Das Forschungsprofil erstreckt sich von der Erforschung antiker japanischer Kultur bis zu aktuellen gesellschaftlichen Entwicklungen und verbindet dabei traditionelle philologische Methoden mit innovativen kulturwissenschaftlichen Ansätzen.

Ein zentrales Anliegen der Abteilung besteht darin, profunde Kenntnisse über die japanische Kultur in Geschichte und Gegenwart mit exzellenten Sprachkenntnissen zu verbinden. Die drei leitenden Perspektiven Internationalität, Interdisziplinarität und Interkulturalität prägen sowohl die Forschungsaktivitäten als auch das Studienangebot.

Kulturgeschichte und Kulturanthropologie
Erforschung japanischer Kulturentwicklung von den Anfängen bis zur Gegenwart mit Fokus auf gesellschaftliche Transformationen
Linguistik und Sprachgeschichte
Umfassende Analyse von Syntax, Phonologie und historischer Entwicklung der japanischen Sprache
Literaturwissenschaft
Analyse japanischer Literatur von klassischen Hoferzählungen bis zu zeitgenössischen Werken
Religionswissenschaft und Buddhist Studies
Erforschung des japanischen Buddhismus und religiöser Traditionen in historischer und zeitgenössischer Perspektive
Medien-, Film- und Theaterwissenschaft
Analyse moderner japanischer Medienkultur, Populärkultur und darstellender Künste
Manuskriptologie und Philologie
Handschriftenforschung, Textphilologie und Teilnahme am Exzellenzcluster 'Understanding Written Artefacts'

Aktuelle Professorenschaft

Prof. Dr. Jörg B. Quenzer
Professor für Literatur & Medien/Kultur-/Geistesgeschichte
Forschungsschwerpunkte:

Wechselseitige Wahrnehmungen in Literatur & Geistesgeschichte, moderne japanische Kultur

Tätigkeitszeitraum:seit 2006
Besondere Leistungen:
  • Nachfolger Roland Schneiders
  • World Genealogies Projekt
Kontakt:quenzer@uni-hamburg.de
Prof. Dr. Steffen Döll
Numata-Professur für Japanischen Buddhismus
Forschungsschwerpunkte:

Buddhismus-Studien, japanische Religionsgeschichte, Meditation und Spiritualität

Tätigkeitszeitraum:seit 2015
Besondere Leistungen:
  • Erste Numata-Professur Deutschlands
  • Religions- und Geistesgeschichte Ostasiens
Kontakt:steffen.doell@uni-hamburg.de
Prof. Dr. Eike Großmann
Professorin für Kultur- und Theatergeschichte
Forschungsschwerpunkte:

Theater und Kultur, Kindheitsforschung, japanische Gesellschaftsanalyse

Tätigkeitszeitraum:2012-2019, seit 2021
Besondere Leistungen:
  • Rückkehr nach LMU München
  • Spezialistin für Childhood Studies
Kontakt:eike.grossmann@uni-hamburg.de
Prof. Dr. Kerstin Fooken
Juniorprofessorin für Film und Populärkultur
Forschungsschwerpunkte:

Film und Populärkultur Japans, moderne japanische Medien

Tätigkeitszeitraum:seit 2022
Besondere Leistungen:
  • Neueste Ergänzung der Abteilung
  • Spezialistin für japanische Populärkultur
Kontakt:kerstin.fooken@uni-hamburg.de

Internationale Vernetzung

Internationale Partneruniversitäten
Universität Kyōto (Japan) - Traditionelle Partnerschaft
Fudan University, Shanghai (China) - Interdisziplinäre Projekte
National Taiwan University, Taipeh - Austauschprogramme
Yuelu Academy, Hunan University, Changsha - Forschungskooperationen
St. Petersburg Academy of Sciences (Russland) - Wissenschaftliche Zusammenarbeit
Regionales Netzwerk Hamburg
GIGA Institute of Asian Studies - Forschungspartnerschaft
Ostasiatischer Verein Hamburg - Traditionelle Zusammenarbeit
Konfuzius-Institut Hamburg - Kultureller Austausch
Japanische Community Hamburg - Praktische Kooperationen
Japanrelevante Unternehmen - Wirtschaftskontakte
Hamburger Japan-Gesellschaften - Kulturvermittlung
Forschungsnetzwerke
Exzellenzcluster 'Understanding Written Artefacts'
World Genealogies Forschungsprojekt
Sakura Network der Japan Foundation
JLPT Prüfungszentrum Hamburg
Internationale Sommerschule für Ostasienstudien

Auszeichnungen & Erfolge

Sakura Network Mitgliedschaft
Japan Foundation
2021

Internationale Anerkennung der Japanischkurse und Lehrqualität

Exzellenzcluster Teilnahme
Understanding Written Artefacts
laufend

Forschung zu schriftlichen Artefakten der japanischen Kultur

World Genealogies Projekt
Internationale Kooperation
laufend

Erforschung globaler Wissenstraditionen

JLPT Prüfungszentrum
Japan Foundation
laufend

Offizielle Durchführung des Japanese Language Proficiency Test

Studienangebot

Vollstudium6 Semester
Bachelor Japanologie
Grundständiges Studium mit umfassender Sprachausbildung und kulturwissenschaftlicher Grundlegung

Besonderheiten:

  • Moderne und klassische Sprache
  • Drei Perspektiven: Internationalität, Interdisziplinarität, Interkulturalität
  • Austauschprogramme
Vertiefung4 Semester
Master Japanologie
Spezialisierung in verschiedenen japanologischen Forschungsfeldern

Besonderheiten:

  • Forschungsorientiert
  • Individuelle Schwerpunktsetzung
  • Internationale Vernetzung
Ergänzung6 Semester
Nebenfach Japanologie
Japanologie als Nebenfach zu anderen Studiengängen

Besonderheiten:

  • Kompakte Sprachausbildung
  • Kulturwissenschaftliche Grundlagen
  • Flexibel kombinierbar

Kontakt & Standort

Adresse

Universität Hamburg

Asien-Afrika-Institut

Abteilung für Sprache und Kultur Japans

Edmund-Siemers-Allee 1, Flügel Ost

20146 Hamburg

Kontakt

Telefon: +49 40 42838-2670

E-Mail: japanologie.aai@uni-hamburg.de

Anreise: U3/U6 bis Hallerstraße

Öffnungszeiten: Mo-Fr 9:00-17:00

Die Wiege der deutschen Japanforschung
Seit über einem Jahrhundert steht das AAI Hamburg für wissenschaftliche Exzellenz in der Japan-Forschung. Als älteste japanologische Institution im deutschsprachigen Raum verbindet die Abteilung Tradition mit Innovation und bietet deutschsprachigen Studierenden weltweit einzigartige Möglichkeiten für Studium und Forschung.

"Wo die Geschichte der Japanologie im deutschsprachigen Raum begann"

110 Jahre wissenschaftliche Exzellenz und internationale Vernetzung

1914
Gründungsjahr
110+
Jahre Tradition
2021
Sakura Network