Wirtschaft zwischen China und der Schweiz
Bilaterale Wirtschaftspartnerschaft, Freihandelsabkommen und Investitionsdaten
Verlässliche Wirtschaftspartnerschaft
1950 - Pionierrolle
Die Eidgenossenschaft anerkannte als eines der ersten Länder in Europa die Regierung der Volksrepublik China. Diese pragmatische Entscheidung begründete eine über siebzigjährige verlässliche Wirtschaftspartnerschaft.
2014 - Freihandelsabkommen
Die kontinuierliche Vertiefung der bilateralen Beziehungen mündete in ein wegweisendes Freihandelsabkommen, das Schweizer KMU und Grossunternehmen entscheidende Standortvorteile gegenüber der EU-Konkurrenz verschafft.
Handelsführende Position der Schweiz
Chinas strategische Bedeutung für die Schweizer Exportwirtschaft
China ist seit 2010 der wichtigste Handelspartner der Eidgenossenschaft in Asien und verdrängte damit alle anderen asiatischen Märkte für Schweizer Exporteure.
Weltweit der drittwichtigste Handelspartner hinter Deutschland und den USA, was die strategische Bedeutung für die Schweizer Aussenwirtschaft unterstreicht.
Goldhandel als Erfolgsfaktor
Dank des Goldhandels als traditioneller Stärke der Schweizer Finanzwirtschaft verzeichnet die Eidgenossenschaft meistens einen Handelsbilanzüberschuss mit China. Der Einschluss des Handels mit Edelmetallen und Münzen verstärkt diesen Effekt, führt aber wegen der Marktvolatilität zu erheblichen jährlichen Schwankungen.
Bilaterale Wirtschaftsabkommen im Detail
Vollständige Übersicht der bilateralen Abkommen
Rechtliche Grundlagen der Schweiz-China Wirtschaftspartnerschaft
Abkommen | Status | In Kraft seit |
---|---|---|
Handelsabkommen | ✓ In Kraft | 30.04.1975 |
Investitionsschutzabkommen (revidiert) | ✓ In Kraft | 13.04.2010 |
Freihandelsabkommen (FHA) | ↻ In Kraft, Erneuerung angestrebt | 01.07.2014 |
Arbeits- und Beschäftigungsabkommen | ✓ In Kraft | 09.06.2014 |
Abkommen zur Vermeidung der Doppelbesteuerung | ✓ In Kraft | 15.11.2014 |
Sozialversicherungsabkommen | ✓ In Kraft | 19.06.2017 |
Handelsabkommen Grundlagen
Bildet die Grundlage der Gemischten Wirtschaftskommission (GWK) und wird ergänzt durch bilaterale Dialoge im Bereich des Schutzes des geistigen Eigentums sowie im Uhrenbereich.
FHA Weiterentwicklung
Die Schweiz und China haben Anfang 2017 vereinbart, potentielle Vertiefungsmöglichkeiten zu identifizieren. Im Januar 2024 konnte Einigkeit über die Liste der Themen einer allfälligen Verhandlung erzielt werden.
Handel & Investitionen im Detail
Handelsgüter im Fokus
Schweizer Exporte nach China
- Gold, Silber und Münzen (Hauptexportgut)
- Pharmazeutische Produkte
- Uhren und Präzisionsinstrumente
Schweizer Importe aus China
- Mobiltelefone und Computer (Hauptimportgut)
- Elektronische Geräte und Komponenten
- Textilien und Konsumgüter
Investitionsvolumen (Ende 2022)
Schweizer Investitionen in China
Wachstum: +10.6% gegenüber Vorjahr
Anteil: 2.1% der gesamten CH-Direktinvestitionen im Ausland
Position: Zweitwichtigster Investitionsstandort in Asien nach Singapur
Chinesische Investitionen in der Schweiz
Anteil: 2.0% der gesamten ausländischen Direktinvestitionen
Position: Drittwichtigster asiatischer Investor, elftwichtigster global
Marktpotenziale für Schweizer KMU & Grossunternehmen
China als strategischer Wachstumsmarkt für Swiss Made Qualität
Als zweitgrößte Volkswirtschaft bietet China erhebliche Wachstumschancen für Schweizer KMU und Grossunternehmen. Diese genießen dank bilateraler Abkommen handfeste Standortvorteile gegenüber der EU-Konkurrenz. Der Markteintritt erfordert jedoch eine pragmatische Herangehensweise und lokale Expertise.
Schweizer Standortvorteile
- Bilaterales Freihandelsabkommen mit substantiellen Zollvorteilen für Swiss Made Produkte
- Marktzugangserleichterungen für Schweizer KMU und Industrieunternehmen
- Privilegierter Marktzugang gegenüber EU-Wettbewerbern
- Verlässliche Wirtschaftspartnerschaft seit über 70 Jahren mit pragmatischen Lösungen
Herausforderungen & Lösungen
- Markteintrittsbarrieren → Swiss Business Hub Unterstützung
- Regulatorische Komplexität → Rechtliche Beratung
- Kulturelle Unterschiede → Interkulturelle Programme
- Lokale Konkurrenz → Schweizer Qualitätsvorsprung nutzen