Nach dem Brexit-Entscheid ist Gold bei Anlegern gefragt, denn die Sorge um die europäische Wirtschaft ist nach der Entscheidung der Engländer groß. Schon jetzt zeigen sich negative Auswirkungen im Finanzwesen und Anleger suchen deshalb nach sicheren Alternativen. Verbraucher, die ihr Geld langfristig in Gold anlegen, haben gute Aussichten, mit ihrer Strategie erfolgreich zu sein. Grund ist, dass die Goldpreise steigen und der Trend voraussichtlich auch in den kommenden Jahren weiter in diese Richtung gehen wird.
Chinas Wirtschaft nimmt Einfluss auf den Goldmarkt
Verantwortlich für die positive Goldpreisentwicklung ist die chinesische Wirtschaft. Seit rund zwei Monaten wird an der Edelmetallbörse in Shanghai, der SGE, der Goldpreis in der Landeswährung Yuan bestimmt. Festgelegt wird der Preis zweimal täglich von 18 Finanzinstituten. Davon sind 15 chinesisch. Die anderen drei sind ausländische Institute, nämlich die britische Standard Chartered Bank, die australisch-neuseeländische ANZ Bank sowie das Schweizer Goldhandelshaus MKS.
Die Preisbestimmung an der SGE ist ein logischer Schritt Chinas, ist das asiatische Land doch einer der wichtigsten Goldimporteure und Produzenten des Edelmetalls. In den letzten Monaten stockte die chinesische Zentralbank ihre Goldbestände auf. Auch andere asiatische Staaten verzeichnen eine hohe Goldnachfrage.
Mit der Einführung des chinesisch dominierten Goldpreises will das Land seine Yuan-Währung stärken und als Alternative zum US-Dollar positionieren. Der Dollar behält zwar vorerst seine Dominanz auf dem Goldmarkt, doch die Yuan-Goldpreisfixierung ist für den internationalen Markt positiv. Sie erhöht das Handelsvolumen an der SGE. Viele Goldexporteure und chinesische Importeure werden einen Teil des Gold-Tradings über die chinesische Börse abwickeln. Das fördert den Wettbewerb an den Goldhandelsplätzen und senkt gleichzeitig die Kosten, die bei Transaktionen entstehen. Für Händler, Investoren und vor allem private Anleger sind das gute Nachrichten. Denn wenn der Goldpreis durch Nachfrage und Angebot bestimmt ist, wird sich die Goldnachfrage in asiatischen Ländern weiter nach oben entwickeln.
Wer das Edelmetall kaufen will, kann es als langfristige Geldanlage im Feingoldhandel erwerben. Das Goldkontor Hamburg hat sich auf den Handel mit Gold spezialisiert. Dort können Kunden das Edelmetall zu einem tagesaktuellen Kurs kaufen und verkaufen.
Aufwertung des Yuan erhöht den Goldpreis
Dass die Yuan-Goldpreisfixierung funktioniert, zeigen die aktuellen Börsenwerte. Die Geldaufwertung des Yuan ist für den momentan steigenden Goldpreis verantwortlich. Seit mehreren Wochen hat das Edelmetall einen Wert von über 1.200 Euro je Feinunze. Das hat Auswirkungen auf die amerikanische Wirtschaft. Die US-Notenbank verschiebt deshalb ihre Zinserhöhung auf das kommende Jahr. Das schwächt den Dollar und führt zu einem noch weiter steigenden Goldpreis. Die Marktbedingungen könnten für Anleger nicht besser sein. Der Goldpreis wird nachhaltig von dem Schub aus China profitieren.
Schon seit ein paar Wochen stabilisiert sich der Goldpreis nach seinem Tief. In den kommenden Monaten vermuten Experten, werden die Kurse auch weiterhin ansteigen. Vorausgesetzt, die chinesische Notenbank kauft weiterhin so viel Gold, wie erhofft.
Auch die Wirtschaft in den USA hat Auswirkungen auf den Goldpreis
Ein weiterer Faktor, der den internationalen Goldpreis beeinflusst, sind die Vereinigten Staaten. Wenn sich die Wirtschaft in den USA gut entwickelt, gibt es eine gute Konjunktur. Das ist schlecht für den Goldpreis. Denn dann ist die Wahrscheinlichkeit groß, dass die amerikanische Zentralbank Fed die Zinsen anhebt, was allerdings den Dollar stärkt. Da das Gold zum großen Teil in Dollar abgerechnet wird, müssen ausländische Käufer mehr Geld pro Feinunze ausgeben, um das Edelmetall zu erwerben. In der Folge fragen Anleger Gold weniger nach, was die Preise sinken lässt. Mit dem chinesisch dominierten Goldpreis, dürfte das aber in Zukunft schwierig werden – ein cleverer Schachzug Chinas.
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