Der Name „Verbotene Stadt“ rührt daher, dass zu kaiserlichen Zeiten niemand vom einfachen Volk Zutritt zum Palast hatte. 1406 begann der 3. Ming-Kaiser Yongle mit dem Bau der Stadt. Die Anlage wurde im rechtwinkligen Grundriss erbaut, wobei die „Verbotene Stadt“ als Zeichen der Macht in der Mitte der Anlage errichtet wurde.
Geschichte der Verbotenen Stadt
Bereits 1420 konnte der Bau beendet werden, was vielleicht nur deshalb so schnell gelang, weil 1 Mio Sklaven und 100.000 Kunsthandwerker beteiligt gewesen sein sollen. Zwar wurde die Verbotene Stadt durch nachfolgende Kaiser öfters umkonstruiert oder erweitert, aber nie wurde der Grundriss verändert. Da gelb die Farbe des chinesischen Kaisers ist, ist es nicht verwunderlich, dass die Dachziegel teilweise vergoldet und mit gelber Farbe glasiert wurden. Zudem durfte in ganz Peking nicht ein einziges Gebäude höher sein als die kaiserlichen Gebäude.
Von 1420 bis 1644 war die Verbotene Stadt der Sitz der Ming-Dynastie. Nachdem sich der letzte Ming-Kaiser Chongzhen erhängt hatte, ernannte sich der Bauernführer Li Zicheng zum Kaiser. Li Zicheng musste aber bald darauf vor General Wu Sangui und seinen Mandschus fliehen, woraufhin Wu Sangui die Verbotene Stadt in Brand setzen ließ.
1644 wurde Shunzhi im Alter von gerademal 6 Jahren der erste Kaiser der Qing-Dynastie. 1860 wurde die Stadt bis zum Ende des Opiumkrieges von britisch-französchen Truppen besetzt. Der letzte Kaiser Pu Yi dankte 1912 nach der Xinhai-Revolution ab, lebte aber bis 1924 in den Kaiserpalästen. Nachdem er die Stadt verlassen hatte, wurden die Tore für die Bevölkerung geöffnet. Durch die Sicherung der Volksbefreiungsarmee konnte die Stadt immer vor Plünderung oder Zerstörung bewahrt werden.
1987 wurde die Verbotene Stadt durch die UNESCO zum Weltkulturerbe ernannt.
Die Verbotene Stadt als Touristenziel
Mitten im Herzen Pekings, im Stadtteil Dongcheng, am nördlichen Ende vom Platz des himmlischen Friedens findet man auf einer Gesamtfläche von 720.000 Quadratmetern die Anlage der Verbotenen Stadt. Sie ist von einer 10 Meter hohen Mauer und einem 52 Meter breiten und 6 Meter tiefem Wassergraben umgeben.
Die meisten Chinesen gebrauchen meistens den Ausdruck „Gugong“, was „Kaiserpalast“ bedeutet. Eher selten hört man „Zijinchen“ für „Purpurne Verbotene Stadt“.
Wer seinen Besuch in der Verbotenen Stadt richtig genießen möchte, sollte mit der Besichtigung bereits am frühen morgen starten, da im Laufe des Tages so viele Besucher einströmen, dass es schon mal sehr anstrengend werden kann.
Den besten Blick über die gesamte Anlage erhält man vom Jingshan-Park, welcher sich gegenüber vom Hinterausgang der Anlage befindet.
Da nur der Himmel 10.000 Räume haben durfte, wurden in der Verbotenen Stadt „nur“ 9.999 Räume und ein halber Raum gebaut. Die meisten davon dürfen allerdings nicht von innen betreten werden. Alle Ausstellungsräume werden sehr gut in englischer Sprache erklärt. Da viele aber der Meinung sind, dass es zu wenig Informationen in den Beschreibungen gibt, ist es ratsam, einen guten Reiseführer dabei zu haben.
Die Verbotene Stadt ist umgeben von 4 Haupttoren. Das Eingangstor für Besucher ist 8 Meter hoch und wird als „Wumen“ bezeichnet. Der wichtigste Raum, den man unbedingt gesehen haben muss, ist die „Halle der höchsten Harmonie“. Sie befindet sich auf einer dreifachen weißen Steinterrasse. Auf den Stufen befinden sich insgesamt 1.142 Wasserspeier in Drachenkopfform. Die „Halle der höchsten Harmonie“ ist der größte Holzskelettbau Chinas. Sehr elegant wirkt dieses Gebäude durch sein 35 Meter hohes doppeltes Walmdach und den leicht ansteigenden Trauflinien.
In der gesamten Anlage befinden sich insgesamt 13.844 Drachendarstellungen. Jährlich strömen 9 Mio Besucher in die Anlage der Verbotenen Stadt.
Natürlich ist die Verbotene Stadt, nicht der einizge Ort zu dem sich eine Reise lohnt. Eine Übersicht über beliebte Reiseziele in China gibt es in verschiedenen Reiseführern zu finden.
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