Der internationale Handel gilt als Quelle des Wohlstands in vielen Industrieländern. Die sogenannte Globalisierung geht mit dem technologischen Fortschritt einher. Nachdem es bereits zu früheren Zeiten weltweite Handelsnetzwerke gab, durchdringt die heutige Globalisierung nahezu alle Wirtschaftsbereiche der teilnehmenden nationalen Ökonomien.
Warum gibt es den Außenhandel?
- Verfügbarkeiten bzw. Nichtverfügbarkeiten
- Preisdifferenzen (absolute und komparative Kosten)
- Produktdifferenzierung (heterogene und homogene Güter)
- Transportkosten
Was sind die Ziele des Außenhandels?
- Freiheit des Außenhandels (David Hume, 18. Jh.)
- “Wohlstand der Nationen” (Adam Smith, 18 Jh.)
- Größtmögliche Weltwohlfahrt (John Stuart Mill, 19. Jh.)
Die Wohlstandseffekte des internationalen Handels
Allokationseffekte des internationalen Handels
- Handels- und Spezialisierungseffekte
- Skalenerträge
- Verzerrungen (Faktormärkte, Gütermärkte, Externalitäten und unvollständiger Wettbewerb)
- Umkehreffekte (inverse Effekte) zu den Zollwirkungen
Dynamische Effekte des internationalen Handels
- Wirtschaftliche Arbeitsteilung und Spezialisierung im internationalen Rahmen
- Wachstumseffekte durch das Ausschöpfen von Produktionsreserven im Bereich der Ressourcen (Rybczynski-Theorem)
- Verstärkung der Innovations- und Diffussionsprozesse in allen Bereichen des technischen Fortschritts
Ordnungspolitische Effekte des internationalen Handels
- Preisfunktion der Märkte: Die relativen Preise der Weltmärkte agieren als Knappheitsindikatoren der Binnenmärkte, dadurch kommt es zu einer internationalen Angleichung der relativen Preise und damit der komparativen Kosten.
- Systemwettbewerb zwischen den einzelnen Wirtschafts-, Gesellschafts- und Rechtsordnungen. (Populäres Beispiel: USA – China)
- Neue Institutionen: Werte, Normen und tradierte Verhaltensweisen, welche später auch Eingang in die kodifizierte Rechtsordnung finden können.
- Beeinflussung der Property Rights-Strukturen durch weltweite Patente, Markenrechte, Direktinvestitionen etc.
- Weltweiter Wettbewerb steigt durch offene Märkte und den Abbau von Marktzutrittsschranken, Wettbewerbspolitik zur Verhinderung von weltweiter Marktmacht wird wichtiger.
- Humankapitaleffekte durch vermehrte Innovationen und Diffusion des Wissens
- Verstärkung von Anomalien bei den Nachfragereaktionen (z.B. Lagerkauf bei Versorgungskrisen) und den Angebotsreaktionen (z.B. vent for surplus, inverse Arbeitsmarktreaktionen in Niedriglohnländern)
- Verschärfung der Haftungsregeln (Produkthaftung, Umwelthaftung, finanzielle Haftung) und neue Institutionen zur Bewältigung von Haftungs- und Garantieproblemen (Risiko-Netzwerke, Garantie-Intermediäre)
- Positive und negative Externalitäten durch die verstärkte internationale Arbeitsteilung. Entstehung von Regulierungsbedürfnissen bei internationalen Spillovern.
- Währungswettbewerb: Die Rolle der einzelnen Währungen als Handelswährungen, sowie deren Bedeutung auf den Geld-, Kredit- und Kapitalmärkten und als multiple Währungsreserven nationaler Notenbanken, führt zu einem Verdrängungsprozess (die gute Währung verdrängt die schlechte – Anti-Greshamsches Gesetz). Währungskrisen können eintreten wenn eine Währung bspw. inflationär wird und damit ein Wertverfall an den Devisenmärkten eintritt.
Verteilungseffekte des internationalen Handels
- Verteilungswirkungen des Außenhandels (Stolper-Samuelson-Theorem)
Stabilisierungseffekte des internationalen Handels
- Stabilisierung der Leistungsbilanzreaktionen (Marshall-Lerner-Bedingung, Robinson-Bedingung)
- Stabilisierung der Preise durch den Ausgleich von (regionalen) Knappheiten und einer damit einhergehenden Angleichung der Preise von international gehandelten Gütern in hochentwickelten Industrieländern
- Operationelle Effizienz der Märkte: Preise
- Stabilisierung der Faktoreinkommen
- Stabilisierung der Wechselkurse