Die ostasiatischen Kampfkünste haben eine lange Geschichte und sind weltberühmt. Die chinesische Kampfkunst ist unter verschiedenen Namen bekannt, besonders präsent sind die Begriffe und Zeichen Kungfu 功夫 und und Wushu 武术 / 武術. In diesem Artikel werden einige der interessantesten Kampfkünste aus Ostasien vorgestellt.
Aikido 合気道 – Der Weg des harmonischen Geists
Aikido ist eine japanische Kampfkunst bei der es im Mittelpunkt steht die Angriffsenergie des Gegners aufzunehmen und kontrolliert umzulenken. So ist es möglich trotz körperlicher Überlegenheit des Gegners dessen Gleichgewicht zu stören und seine Position zu schwächen. Das Ziel, hinter dem eine ganze Philosophie steckt, ist die Umsetzung von Schwäche in Stärke, bei der auch eine positive Entwicklung von Selbstbewusstsein und geistiger Energie des Aikido-Kämpfers stattfindet.
Karate 空手道 – Der Weg der leeren Hand
Das moderne Karate ist ein etablierter Sport in dem eine Vielzahl von Wettkämpfen stattfindet. Der Ursprung von Karate sind die japanischen Ryūkyū-Inseln, auf ihnen war ab dem 15. Jahrhundert das Tragen von Waffen verboten. Besonders auf der Hauptinsel Okinawa entwickelte sich deshalb ein waffenloser Stil, der sich auch an chinesischen Kampfkünsten orientierte.
Heute wird Karate in vier große Stile unterteilt:
Gōjū-Ryū 剛柔流 – „Alles im Universum atmet hart und weich“ – Ein Karate-Stil der vor allem auf praktische Wirksamkeit und weniger auf Schau und Eleganz ausgerichtet ist.
Shōtōkan 松濤館 – „Haus des Pinienrauschens“ – Einer der am weitesten verbreiteten Karate-Stile, der durch einen tiefen Stand und kraftvolle, dynamische Bewegungen ausgezeichnet ist.
Shitō-Ryū 糸東流 – Ein Stil der verschiedene Einflüsse auf das Karate vereinigt und als besonders schnell gilt.
Wadō-Ryū 和道流 – „Der Weg des Friedens“ – Dieser Karate-Stil ist bekannt dafür die Angriffe des Gegners nicht zu blocken sondern auf ihn zurückzulenken, das erfordert ein weniger kraftvolles Auftreten und häufigere Gewichtsverlagerungen.
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Judo 柔道 – Der sanfte (flexible) Weg
Judo ist eine populäre Kampfsportart, die in Europa bereits seit über 100 Jahren etabliert ist und auch bei den Olympischen Spielen und in eigenen Ligen praktiziert wird. Die Wurzeln von Judo liegen in verschiedenen alten Jiu-Jitsu Stilen. Als Judoka (Judo-Kämpfer) soll man nicht nur die Kampftechniken trainieren, sondern auch viel Wert auf die Persönlichkeitsentwicklung legen.
Im Wettkampf-Judo gibt es verschiedene Wege zu gewinnen. So ist es einerseits möglich den Gegner im Stehen kontrolliert auf den Rücken zu werfen und dafür entsprechende Punkte zu sammeln bzw. einen KO-Sieg zu erringen. Weiterhin ist es möglich den Gegner im Bodenkampf zum Aufgeben zu zwingen oder für eine bestimmte Zeitspanne kontrolliert auf dem Rücken zu halten und dafür Wettkampfpunkte zu bekommen. Traditionelle Hebel- und Würgetechniken dürfen im Kampfsport aus Sicherheitsgründen nur bedingt eingesetzt werden, sie zeigen aber den Hintergrund von Judo als Kampfstil zur Selbstverteidigung.
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