Sir Ralph Norman Angell wurde am 26. Dezember 1874 in Holbeach (Lincolnshire, England) geboren und starb am 7. Oktober 1967 in Croydon (Greater London). Norman Angell war ein englischer Dozent, Journalist, Schriftsteller und Mitglied des britschen Parlaments für die Labour Party.
Angell gründete 1914 die „Union of Democratic Control“, einer Interessengruppe gegen Militarismus in Regierungskreisen, diente im „Council of the Royal Institute of International Affairs“, war eine Führungskraft des „World Committee against War and Fascism“, Mitglied des Führungsgremiums des Völkerbunds und Präsident der „Abyssinia Association.“ 1931 wurde er zum Ritter geschlagen. 1933 erhielt er den Friedensnobelpreis.
Unter den vielen Veröffentlichungen von Norman Angell gelangte vor allem „The Great Illusion“ („Die große Illusion“), 1910, zu Weltruhm. Angell stellt darin die These auf, dass Kriege zu diesem Zeitpunkt nicht mehr möglich seien, da die Weltwirtschaft soweit fortschritten wäre, dass ein Krieg auch dem Sieger keine Vorteile mehr brächte. Durch die Globalisierung und dem Import von Gütern aus Übersee, deren Weiterverarbeitung und Export, werden Devisen und Ressourcen erschaffen, die bei einem Krieg wegfielen.
Ein Krieg würde weiterhin zu einem Zusammenbruch des Weltfinanzsystems führen und jegliche längerfristige Kriegsfinanzierung unmöglich machen. Die ökonomische Integration führe automatisch zu einem allgemeinen Weltfrieden.
Nachdem der Geschichtsverlauf seine Thesen widerlegte, passte Norman Angell „The Great Illusion“ 1933 dahingehend an, dass ein Krieg auch dem Sieger nur Verluste brächte und eventuelle Gewinne durch Reparationen nur Illusionen seien.
Literatur von und über Norman Angell auf Amazon.de